Was geschieht bei einer Skoliose-Operation?
Skoliose-Operation: Ablauf, Vorbereitung & Nachsorge – Ein Überblick für Betroffene
Von OÄ Dr. Nadja Jiresch, URBAN SPINE – Wirbelsäulen- & Skoliosezentrum, Wien
Eine Skoliose-Operation ist ein bedeutender Schritt für viele Betroffene, die unter einer starken Wirbelsäulenverkrümmung leiden. Ziel ist es, die Wirbelsäule zu stabilisieren, die Haltung zu verbessern und Schmerzen zu lindern. Doch wie läuft eine solche Operation eigentlich ab – und was erwartet Patientinnen und Patienten davor und danach?
Was ist Skoliose?
Unter Skoliose versteht man eine seitliche Verbiegung der Wirbelsäule, die häufig im Jugendalter beginnt, aber auch Erwachsene betreffen kann. Neben der sichtbaren Krümmung können Rückenschmerzen, muskuläre Verspannungen oder Bewegungseinschränkungen auftreten.
Eine Operation wird meist empfohlen, wenn der Cobb-Winkel über 45–50° liegt, die Krümmung fortschreitet oder erhebliche Beschwerden bestehen. Die Entscheidung erfolgt immer nach genauer Bildgebung (Röntgen, CT, MRT) und körperlicher Untersuchung.
Vorbereitung auf die Skoliose-OP
Vor dem Eingriff steht eine sorgfältige Vorbereitung, um die Sicherheit zu gewährleisten und die Heilung zu fördern:
- Diagnostik: Mehrdimensionale Röntgenbilder, ggf. CT oder MRT zur genauen Analyse der Krümmung.
- Gesundheits-Check: Blutuntersuchungen, EKG und Lungenfunktionstests.
- Aufklärungsgespräch: Erklärung des Ablaufs, möglicher Risiken und der Nachsorge.
- Physiotherapie: Übungen zur Stärkung von Rücken- und Atemmuskulatur – sie erleichtern die Mobilisierung nach der Operation.
Der Ablauf der Skoliose-Operation
Die Operation wird unter Vollnarkose durchgeführt und dauert – je nach Ausmaß der Krümmung – mehrere Stunden. Sie zählt zu den komplexeren Eingriffen der Wirbelsäulenchirurgie.
- Zugang zur Wirbelsäule
Meist erfolgt der Eingriff über den Rücken (posteriorer Zugang). In speziellen Fällen kann auch ein vorderer Zugang über die Brust oder den Bauch gewählt werden. - Korrektur der Krümmung
Mit Hilfe von Metallstäben aus Titan oder Edelstahl, die über Schrauben oder Haken an den Wirbeln fixiert werden, wird die Wirbelsäule in eine korrigierte Position gebracht und stabilisiert. - Knochenfusion (Spondylodese)
Zwischen den Wirbeln wird Knochenmaterial eingebracht, das mit der Zeit zusammenwächst und die neue Stellung dauerhaft festigt. - Wundverschluss und Überwachung
Nach Abschluss der Operation werden die Gewebeschichten verschlossen, Drainagen eingesetzt und der Patient zur Überwachung in den Aufwachraum gebracht.
Risiken und mögliche Komplikationen
Wie bei jedem größeren chirurgischen Eingriff bestehen Risiken, darunter:
- Infektionen oder Wundheilungsstörungen
- Blutungen oder Nachblutungen
- Verletzungen von Nerven (selten)
- Vorübergehende Bewegungseinschränkungen
Dank moderner Technik und spezialisierter Teams sind Komplikationen jedoch selten geworden.
Nach der Operation: Heilung und Rehabilitation
Die Erholung nach einer Skoliose-OP ist entscheidend für den langfristigen Erfolg:
- Krankenhausaufenthalt: Die ersten 1–2 Tage dienen der Überwachung und Schmerztherapie. Frühzeitiges Aufstehen wird angestrebt.
- Physiotherapie: Schrittweise Mobilisierung, Kräftigung der Muskulatur und Atemübungen.
- Schonung: In den ersten Wochen keine schweren Lasten, keine ruckartigen Bewegungen.
- Rehabilitation: Nach ca. 3 Monaten beginnt die Reha mit individuell angepasstem Training.
- Sport: Leichter Sport nach 6 Monaten, Kontaktsport meist erst nach 12 Monaten.
Regelmäßige
Röntgenkontrollen
stellen sicher, dass Implantate stabil bleiben und die Heilung gut verläuft.
Tipps für Patientinnen und Patienten
- Vor der OP: Eine gute körperliche Verfassung und ausgewogene Ernährung fördern die Heilung.
- Nach der OP: Geduld ist wichtig – die vollständige Genesung kann Monate dauern.
- Ernährung: Eiweißreiche Kost, Obst und Gemüse unterstützen die Knochenheilung.
- Mentale Vorbereitung: Atemübungen, Meditation oder Yoga helfen, Ängste zu reduzieren.
Fazit
Eine Skoliose-Operation ist ein anspruchsvoller, aber meist sehr wirkungsvoller Eingriff. Sie kann die Wirbelsäule stabilisieren, Schmerzen lindern und die Lebensqualität nachhaltig verbessern.
Mit
sorgfältiger Vorbereitung, erfahrenem Operationsteam und konsequenter Nachsorge gelingt vielen Betroffenen
ein Schritt in ein schmerzfreieres, aktiveres Leben.
Weitere Informationen:
➯ urbanspine.at/skoliose-therapie
Individuelle Beratung:
➯ OÄ Dr. Nadja Jiresch, MSc. TCM steht Ihnen als langjährig erfahrene Wirbelsäulen-Spezialistin und Skoliose-Expertin in 1010 Wien gerne zur Verfügung.
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