Kinderrücken unter Druck – Was Eltern wissen sollten

Nadja Jiresch • 28. September 2025

Warum Rückenschmerzen bei Kindern häufiger werden

Rückenschmerzen bei Kindern: Was Eltern wissen sollten - OÄ Dr. Nadja Jiresch - 1010 Wien

Rückenschmerzen bei Kindern: Was Eltern wissen sollten


Immer mehr Kinder klagen über Rückenschmerzen, Verspannungen oder Nackenbeschwerden.


👉 Im Experten Interview mit Barbara Schechtner von "Die Presse" spricht Dr. Nadja Jiresch über Ursachen, Risiken und wie Eltern aktiv zur Prävention beitragen können:


Vielleicht haben auch Sie schon bemerkt, dass Ihr Kind nach der Schule über Schmerzen im Rückenbereich berichtet, beim Sitzen zusammensackt oder sich nach längerem Lernen unwohl fühlt.


Rückenprobleme im Kindesalter sind keine Seltenheit – und sie haben viel mit den Anforderungen des Alltags zu tun. Doch woran liegt das? Und vor allem: Was können Sie als Eltern tun, um vorzubeugen und die gesunde Entwicklung des Rückens zu unterstützen?



Warum Rückenschmerzen bei Kindern häufiger werden


Der Alltag von Kindern hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Langes Sitzen in der Schule und zu Hause, dazu viele Stunden vor Handy, Tablet oder Computer: All das belastet den Bewegungsapparat einseitig.


Ein weiterer Faktor sind die Schultaschen. Viele Kinder tragen täglich mehrere Kilo Bücher und Unterlagen mit sich. Gemessen am Körpergewicht ist das für viele zu viel – besonders, wenn die Schultasche nicht richtig angepasst ist. Die Folge sind häufig Verspannungen, Rücken- und Nackenschmerzen, die sogar mit Kopfschmerzen einhergehen können.



Typische Ursachen im Überblick


  • Zu schwere Schultaschen: Alles über etwa 10–15 % des Körpergewichts gilt als zu viel.
  • Falsches Tragen: Einseitiges Tragen oder zu lockere Riemen belasten den Rücken zusätzlich.
  • Langes Sitzen: Stundenlanges Sitzen im Klassenzimmer oder am Bildschirm wirkt sich negativ auf Haltung und Muskulatur aus.
  • Fehlende Pausen: Ohne Aufstehen und Strecken verfestigen sich ungünstige Positionen.



Keine Panik: strukturelle Schäden sind derzeit nicht nachweisbar


Ein wichtiger Punkt: Auch wenn Kinder unter diesen Belastungen leiden können, gibt es nach aktuellem Stand keine Hinweise auf bleibende Haltungsschäden oder strukturelle Veränderungen, die man etwa im Röntgenbild nachweisen könnte.


Das heißt: Rückenschmerzen sind real und ernst zu nehmen – aber sie bedeuten nicht automatisch, dass die Wirbelsäule Ihres Kindes dauerhaft geschädigt wird. Ob sich solche Belastungen langfristig, also erst im Erwachsenenalter, auswirken, lässt sich derzeit nicht sicher sagen.



Schultaschen – worauf Sie achten sollten


Der tägliche Begleiter Ihres Kindes sollte so ausgewählt und getragen werden, dass er die Wirbelsäule nicht übermäßig belastet. Achten Sie auf folgende Punkte:


  • Das Gewicht sollte nicht mehr als 10–15 % des Körpergewichts betragen.
  • Der Ranzen sollte eng am Rücken anliegen, nicht unterhalb des Beckens.
  • Breite, gepolsterte und gut verstellbare Schulterriemen sind wichtig.
  • Ein Brust- oder Bauchgurt hilft, das Gewicht besser zu verteilen und Bewegungen auszugleichen.
  • Eine gute Rückenpolsterung, insbesondere im Lendenbereich, sorgt für Komfort und Stabilität.



Bewegung als Ausgleich


Der beste Gegenpol zu viel Sitzen ist Bewegung. Wenn Kinder regelmäßig aktiv sind, verringert das die Gefahr von Verspannungen. Besonders hilfreich sind Sportarten, die die Haltemuskulatur stärken und gleichzeitig Spaß machen.


Klettern oder Bouldern zum Beispiel fördern gezielt die Rücken- und Rumpfkraft. Aber auch jede andere regelmäßige Aktivität – vom Radfahren bis zum Ballspiel – bringt den nötigen Ausgleich.


Wichtig ist vor allem: Kinder brauchen Pausen, in denen sie aufstehen, sich strecken und bewegen können. Schon kurze Unterbrechungen beim Sitzen wirken positiv.



Ergonomie im Alltag


Auch das Lernumfeld zu Hause spielt eine Rolle. Sitzmöbel und Schreibtisch sollten an die Größe des Kindes angepasst sein, damit keine unnatürlichen Haltungen entstehen. Noch wichtiger ist aber, dass Ihr Kind regelmäßig die Position wechselt.


Ein idealer Arbeitsplatz ist also nicht nur ergonomisch eingerichtet, sondern bietet auch die Möglichkeit, Bewegungspausen einzubauen. Erinnern Sie Ihr Kind daran, alle 20–30 Minuten aufzustehen, kurz umherzugehen oder sich zu strecken.



Beschwerden ernst nehmen – ohne überzudramatisieren


Wenn Ihr Kind über Schmerzen klagt, sollten Sie aufmerksam werden. In vielen Fällen hilft schon eine bewusste Veränderung des Alltags: weniger Gewicht in der Schultasche, mehr Bewegung, ergonomische Anpassungen.


Sollten Beschwerden häufiger auftreten oder sich nicht bessern, ist es sinnvoll, dies ärztlich abklären zu lassen. Eine kurze Anleitung zu Haltung und Übungen reicht oft schon aus, um eine deutliche Besserung zu erzielen.



Praktische Tipps für den Alltag


  • Überprüfen Sie regelmäßig das Gewicht und die Passform des Schulranzens.
  • Achten Sie darauf, dass Ihr Kind beide Schulterriemen nutzt.
  • Sorgen Sie für regelmäßige Bewegungspausen – in der Schule wie zu Hause.
  • Fördern Sie Sportarten, die Spaß machen und den Rücken stärken.
  • Richten Sie den Arbeitsplatz kindgerecht ein und motivieren Sie zum Positionswechsel.
  • Nehmen Sie Beschwerden ernst, aber bewahren Sie Gelassenheit: Strukturelle Schäden sind nach heutigem Stand nicht zu befürchten.



Fazit: Bewusstsein statt Angst


Der Rücken von Kindern ist belastbar – aber nicht unbegrenzt. Langes Sitzen, schwere Taschen und fehlende Bewegung können zu Schmerzen führen. Mit einfachen Maßnahmen wie einer gut angepassten Schultasche, regelmäßiger Bewegung und ergonomischen Pausen können Sie als Eltern entscheidend dazu beitragen, dass Ihr Kind beschwerdefrei aufwächst.


Und das Wichtigste: Rückenschmerzen bei Kindern sind ernstzunehmende Signale, aber kein Grund zur Panik. Mit Aufmerksamkeit und kleinen Veränderungen lässt sich der Rücken wirksam entlasten – für eine gesunde Entwicklung und ein starkes Fundament für die Zukunft.



👉  Jetzt   lesen: "Die Presse" Artikel von Barbara Schechtner - "Kinderrücken unter Druck" - Dr. Nadja Jiresch im Interview:  urbanspine.at/medien-presse


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